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Projektantrag

Das Projekt ermöglicht eine temporäre Residency in Sachsen Anhalt in einer ehemaligen LPG.

Sachsen-Anhalt ist als Region selbst als auch stellvertretend für viele andere vernachlässigte Gebiete in modernen Industriestaaten ein zentraler Austragungsort zukunftsorientierter Technologien. Als strukturschwache Gegend in Deutschland ist es einerseits ein Austragungsort der zukunftsversprechenden Technologien als auch Nebenprodukt dieses „Wandels“. Es entstehen neue Topographien wie Windräderparks und Solarfelder, die sich nicht neutral in das Bisherige eingliedern, sondern eigene neue Mikroökologien, Mikroökonomien und weitere Systeme in Systemen erschaffen. Paradoxerweise aber treffen in Sachsen-Anhalt ebendiese Zukunftsversprechen nicht nur auf Stadt-Land Gefälle sondern auch auf lang abgesagte Zukunftsphantasmen: So wird momentan nebst in Erneuerbare Technologien auch in eine neue, große Autobahn durch Sachsen-Anhalt investiert: Anschluss, Verbindung, Selbstbestimmung, Inklusion, Struktur.

Das Ganze wird nun auf ehemaligen Planungswirtschaftsboden der DDR ausgetragen, welche noch immer ehemalige DDR Bewohner*innen beheimatet. Ehemalige Ideologien einer einheitlichen Planung und gemeinsamen Zukunftsperspektiven wirken im Zeitalter des Energiewandels aktueller denn je und nach wie vor stark umkämpft.

Die Teilnehmer*innen werden über einen Zeitraum hinweg eigene Arbeiten/Auseinandersetzung/Forschungen nachgehen, die sich um Themen der Erneuerbaren Energien, Technologischen Fortschrittsparadigmen und kontemporäres Wirtschaften drehen. In diesem Zeitraum werden die Teilnehmer*innen verschiedene Anlagen besuchen, mit lokalen Entscheidungsträgern reden und selbst in Sachsen-Anhalt leben. Das Ziel ist es, durch ein interdisziplinäres, studentisches Kollektiv neue Einblicke, Diskussionen als auch Potenziale des Energiewandels künstlerisch verhandelbar zu machen – alles in regem Austausch mit Gästen, Expert*innen und zentralen Subjekten der kontemporären technologischen Zukunftsverhandlungen.